Drei junge Landwirte sind in diesem Jahr in Libbenichen an den Start gegangen, um einer bestehenden Biogärtnerei ein Stück solidarischer Landwirtschaft hinzuzufügen. Im Laden des Wulkower Ökospeichers soll eine Abholstation entstehen. Wir sprachen mit Felix Heschel, Solidarischer Gemüsebau Libbenichen:
Felix, erzähl uns doch bitte kurz etwas über den Solidarischen Gemüsebau Libbenichen.
Wir drei, Claudia Gräßer, Claudia Willner und ich, wurden gefragt, ob wir langfristig einen bestehenden Betrieb in Libbenichen übernehmen wollen. Wir haben zugesagt, sind da jetzt angestellt. Unser Herzensanliegen ist es, solidarische Landwirtschaft als Teil des Betriebs zu etablieren.
Ihr seid nicht die ersten, die es in der Region mit Solidarischer Landwirtschaft versuchen. Was unterscheidet Euch?
Wir sind alle drei professionelle Gärtner, die Gemüse in Demeter-Qualität liefern können. Im Unterschied zu ähnlichen Initiativen geht es uns nicht vordringlich darum, dass unsere Kunden bei uns aktiv mitarbeiten. Sie könnten es, aber es ist keine Bedingung. Dafür sind sie herzlich eingeladen, selbst vorbeizuschauen und zu sehen, was bei uns passiert. Aber wir wollen auch, dass die Leute, die an unserer Arbeit teilhaben, hier sind, in der Region um Frankfurt und Seelow.
Eine weitere Besonderheit: Unsere Produkte sind nicht vegan – schon deshalb, weil wir mit Pferdenarbeiten.
Ihr könntet es Euch einfach machen und Eure Produkte in die große Logistikmaschinerie geben…
Wollen wir aber nicht! Nicht für dieses Projekt. Dieser Betrieb liefert ohnehin einen großen Teil seiner Produktion über Terra Naturkost nach Berlin. Das ist auch eine tolle Verbindung, gar keine Frage. Die Menschen in der Großstadt müssen schließlich auch versorgt werden. Aber warum sollen wir einen Teil des Gemüses über den Großhandel aus Berlin in unsere Region zurückkarren lassen, wenn es doch hier hergestellt ist?
Was versprecht Ihr Euch von der Zusammenarbeit mit dem Ökospeicher?
Wir haben dieses Haus während unserer Ausbildung kennengelernt und uns hier sehr wohl gefühlt. Wir können uns hier gut vorstellen, eine Abholstation für unsere Gemüsekisten zu haben. Um nicht so viel herumzufahren, energieeffizient zu sein und die Regionalität zu stärken. Dass man einen Ort hat, wo man die Menschen kennt und die Leute von hier das Gemüse von hier auch kriegen können. Und der Laden ist ja auch interessiert. (fp)