Kurt Krambach, ältestes Mitglied des Ökospeicher-Vereins, feiert am Silvestertag seinen 90. Geburtstag! Der Verein gratuliert aufs Herzlichste!
Anfang der 1990er Jahre trieb die wissenschaftliche Neugier den Berliner Soziologieprofessor nach Wulkow. Zu DDR-Zeiten hatte er gemeinsam mit reformorientierten Gesellschaftswissenschaftlern Konzepte zur Stabilisierung kleiner Dörfer erarbeitet. Als Wulkow sich in der Wendezeit auf den Weg der ökologischen Dorferneuerung machte, wurde der Ort für Kurt nicht nur zum wissenschaftlichen Muster- , sondern auch zum persönlichen Lieblingsdorf. Hier konnte er seine Forschungen mit der Realität abgleichen und wurde dabei für viele Wulkower ein lieber Gast, ein guter Zuhörer und Ratgeber.
Aus wissenschaftlicher Distanz wurden Nähe und Freundschaft. Kurt trat dem Ökospeicher-Verein bei, begleitete die Mitglieder auf Exkursionen – etwa nach Rumänien. Kurt packte bei den Arbeitseinsätzen „Ein Tag für Wulkow“ mit an und betreute bei Workcamp-Begrüßungsabenden auch gern den Grillstand oder kümmerte sich um das Berlin-Exkursionsprogramm der jungen Leute. Er organisierte und inspirierte mehrere Vitaregio-Tage und war am Projekt Umweltbildung beteiligt.
Kurts Engagement sorgte dafür, dass seine Wulkow-Studien kein isoliertes Forschungsfeld blieben. Kurt interessierte sich nach seiner Emeritierung zunehmend für das Phänomen von Dorfbewegungen in ganz Europa und engagierte sich für deren Vernetzung. Dem Dorf-Lobbyisten Kurt Krambach ist es wesentlich zu verdanken, dass der Brandenburgische Verein Lebendige Dörfer entstand. Kurt war dessen erster Vorsitzender.
„Ich bin ein Wulkower!“ schreibt der Jubilar in einem Artikel. Dem wird niemand widersprechen – auch wenn Kurt an seinem Wohnsitz in Berlin feiert.